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Darf man auch angetrunken in die Gruppe kommen?
Frage: "Zu unserer neuen gemischten Gruppe hat sich ein Mann gemeldet, der gern 2-3 x schnuppern möchte, um sich dann zu entscheiden, mein Nachbar. Er ist nach meiner Einschätzung Quartaltrinker und immer wieder eben nicht nüchtern. Er hat mich von sich aus in den letzten Monaten 3-4 Mal wegen der Gruppe angesprochen, weil er da gern mitmachen will. Letzte Woche erst hat er wegen dem Schnuppern gefragt.
Ich möchte ihm noch mitteilen, dass er nüchtern sein muss, wenn er kommt. Allerdings kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass er das über Monate hinweg ist, und als Nachbarin bekomme ich ja schon ein bissel was mit, so dass es derzeit wohl auch wieder nicht ganz klappt. Er trinkt ein bissel, das merkt man ihm nicht an, aber das hält dann nicht lange an. Ich möchte ihm eine Chance einräumen, aber ich möchte auch ne klare Regelung haben. Würdest du mir bitte was dazu schreiben?"
Dazu gibt es keine einfach Antwort. Aber lies selbst…
Ich möchte ihm noch mitteilen, dass er nüchtern sein muss, wenn er kommt. Allerdings kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass er das über Monate hinweg ist, und als Nachbarin bekomme ich ja schon ein bissel was mit, so dass es derzeit wohl auch wieder nicht ganz klappt. Er trinkt ein bissel, das merkt man ihm nicht an, aber das hält dann nicht lange an. Ich möchte ihm eine Chance einräumen, aber ich möchte auch ne klare Regelung haben. Würdest du mir bitte was dazu schreiben?"
Dazu gibt es keine einfach Antwort. Aber lies selbst…
AA hat als Aufnahmekriterium nur "den Wunsch trocken zu leben"… Dann kommen die Jungs und Mädels ziemlich angetrunken an… und wollen dennoch trocken leben. Weil sie es nicht alleine hinkriegen, kommen sie ja so an. Nun geht das Lernen los:
1. Sie lernen, ich darf besoffen kommen und werden dennoch geliebt (Schamproblem wird bearbeitet)
1. Sie lernen, ich darf besoffen kommen und werden dennoch geliebt (Schamproblem wird bearbeitet)
2. Sie lernen, ich habe getrunken, die anderen merken es eh, ich kann drüber reden (Beziehungsaufnahme wird trotz Trinken erlernt)
3. Sie lernen: Ich habe einen Kontrollverlust (ich will vor der Gruppe auf keinen Fall trinken und tue es doch): Schritt 1 ist mein Thema (auch wenn ich vielleicht erst nach einem Jahr Schritt 1 umsetzen lernen:-)
4. Sie lernen: Lange bevor ich konkrete Änderungen vollziehen kann (Schritte 6-7), kann ich innere Veränderungen, in Beziehungsaufnahme zu mir, Gott, Menschen, Selbstwert (geliebtes Kind Gottes) und Lust/Unlustgefühlen (in der Gruppe bekommen ich Hoffnung, Annahme, es wird trotz allem viel gelacht…).
5. Sie lernen: In der Gruppe werden sie konfrontiert mit der Wahrheit und dennoch ertragen (müssen sich aber an die Regeln halten)
6. Sie lernen: Wenn ich so besoffen bin, dass ich gar nichts mehr mitkriege, dann kann mir dir Gruppe nicht helfen (dann habe ich mich selbst ausgenogged)…
Also zusammenfassend unsere Rückfrage: Was soll oder darf er lernen in eurer Gruppe? Wie schützt ihr eure Grenzen, wenn es Schwierigkeiten gibt (CO-Sucht-Verhalten möglich). Ihr lernt, dass ihr sein Trinken auch nicht kontrollieren könnt, ein herrliches Beispiel dafür, dass er es wunderhaft allein mit Gottes Hilfe schaffen muss/kann und dennoch die Liebe der anderen im Raum steht – selbst wenn sie ihm nicht helfen können.
Also zusammenfassend unsere Rückfrage: Was soll oder darf er lernen in eurer Gruppe? Wie schützt ihr eure Grenzen, wenn es Schwierigkeiten gibt (CO-Sucht-Verhalten möglich). Ihr lernt, dass ihr sein Trinken auch nicht kontrollieren könnt, ein herrliches Beispiel dafür, dass er es wunderhaft allein mit Gottes Hilfe schaffen muss/kann und dennoch die Liebe der anderen im Raum steht – selbst wenn sie ihm nicht helfen können.